ready4health – Ein Tool zur Messung psychischer Belastungen
Publisher
Erwin Gollner
Source
In: Netzwerk Krankenhaus, 95-102
Date Issued
2015
Abstract
Grundlegende Veränderungen in der Arbeitswelt waren im Jahr
2013 der Anlass für die Novelle zur Evaluierung psychischer Belastungen im ArbeitnehmerInnenschutzgesetz
(ASchG). Die Belastungen, denen ArbeitnehmerInnen im Gesundheitswesen
ausgesetzt sind, haben sich vor allem aufgrund der Einflüsse der Globalisierung
tiefgreifend geändert. Unternehmen werden seit 2013 dazu verpflichtet, die
psychischen Belastungen von MitarbeiterInnen mit standardisierten und normierten
Verfahren zu erheben, zu dokumentieren und effektive Maßnahmen abzuleiten und
umzusetzen sowie deren Wirkung nachzuweisen. Die Gesundheitsbehörde der USA
betont, dass Beschäftigte im Gesundheitssektor besonders hohen psychischen Belastungen
ausgesetzt sind. Betroffen sind vor allem Beschäftigte im Dienstleistungssektor
aufgrund des hohen Anteils an Tätigkeiten, welche mit emotionalen Anforderungen
verbunden sind (DHHS, 2008). Der Erhaltung bzw. Stärkung psychischer Gesundheit
kommt jedoch aus ökonomischer Perspektive hohe Bedeutung zu. So errechnete das
Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung, dass psychische Belastungsfaktoren
das Krankheitsrisiko um rund 50% erhöhen (WIFO, 2012).
Die Novelle zum ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG) wurde als Anlass genommen,
um das Forschungsprojekt ready4health, das in Kooperation mit der Allgemeinen
Unfallversicherungsanstalt (AU VA) durchgeführt wurde, um den Aspekt der psychischen
Belastungen am Arbeitsplatz zu erweitern. Während das Tool r4h_BGF den
Stellenwert von betrieblichem Gesundheits- und Sicherheitsmanagement misst, liegt
der Fokus des zweiten Tools r4h_Psyche auf der Messung psychischer Belastungen am
Arbeitsplatz. Letzteres ist ein standardisiertes quantitatives Instrument zur Übersichtsmessung
von vier Belastungsdimensionen gemäß den Vorgaben des österreichischen Arbeitsinspektorats.
Das Forschungsprojekt verbindet somit die gesetzlichen Anforderungen der Arbeitsplatzevaluierung
psychischer Belastungen mit dem ressourcenorientierten Ansatz der betrieblichen Gesundheitsförderung. Beide Tools können unabhängig voneinander
eingesetzt werden und stehen den Unternehmen auf der Plattform www.ready4health.at
zur Verfügung. Als branchenneutrale Tools sind sie in Unternehmen unterschiedlicher
Größe einsetzbar. Der kombinierte Einsatz der Tools ermöglicht es, basierend auf den
Ergebnissen, kollektiv wirksame Maßnahmen mit ganzheitlicher Betrachtung abzulei90
Florian Schnabel & Barbara Szabo & Magdalena Thaller & Marlene Trolp & Erwin Gollner
ten. Durch den partizipativen Ansatz werden Ressourcen im Unternehmen mit Hilfe
arbeitswissenschaftlichen Know-hows identifiziert und gestärkt. Darüber hinaus werden
weitere Impulse für betriebliches Gesundheitsmanagement und Organisationsentwicklung
gesetzt.
2013 der Anlass für die Novelle zur Evaluierung psychischer Belastungen im ArbeitnehmerInnenschutzgesetz
(ASchG). Die Belastungen, denen ArbeitnehmerInnen im Gesundheitswesen
ausgesetzt sind, haben sich vor allem aufgrund der Einflüsse der Globalisierung
tiefgreifend geändert. Unternehmen werden seit 2013 dazu verpflichtet, die
psychischen Belastungen von MitarbeiterInnen mit standardisierten und normierten
Verfahren zu erheben, zu dokumentieren und effektive Maßnahmen abzuleiten und
umzusetzen sowie deren Wirkung nachzuweisen. Die Gesundheitsbehörde der USA
betont, dass Beschäftigte im Gesundheitssektor besonders hohen psychischen Belastungen
ausgesetzt sind. Betroffen sind vor allem Beschäftigte im Dienstleistungssektor
aufgrund des hohen Anteils an Tätigkeiten, welche mit emotionalen Anforderungen
verbunden sind (DHHS, 2008). Der Erhaltung bzw. Stärkung psychischer Gesundheit
kommt jedoch aus ökonomischer Perspektive hohe Bedeutung zu. So errechnete das
Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung, dass psychische Belastungsfaktoren
das Krankheitsrisiko um rund 50% erhöhen (WIFO, 2012).
Die Novelle zum ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG) wurde als Anlass genommen,
um das Forschungsprojekt ready4health, das in Kooperation mit der Allgemeinen
Unfallversicherungsanstalt (AU VA) durchgeführt wurde, um den Aspekt der psychischen
Belastungen am Arbeitsplatz zu erweitern. Während das Tool r4h_BGF den
Stellenwert von betrieblichem Gesundheits- und Sicherheitsmanagement misst, liegt
der Fokus des zweiten Tools r4h_Psyche auf der Messung psychischer Belastungen am
Arbeitsplatz. Letzteres ist ein standardisiertes quantitatives Instrument zur Übersichtsmessung
von vier Belastungsdimensionen gemäß den Vorgaben des österreichischen Arbeitsinspektorats.
Das Forschungsprojekt verbindet somit die gesetzlichen Anforderungen der Arbeitsplatzevaluierung
psychischer Belastungen mit dem ressourcenorientierten Ansatz der betrieblichen Gesundheitsförderung. Beide Tools können unabhängig voneinander
eingesetzt werden und stehen den Unternehmen auf der Plattform www.ready4health.at
zur Verfügung. Als branchenneutrale Tools sind sie in Unternehmen unterschiedlicher
Größe einsetzbar. Der kombinierte Einsatz der Tools ermöglicht es, basierend auf den
Ergebnissen, kollektiv wirksame Maßnahmen mit ganzheitlicher Betrachtung abzulei90
Florian Schnabel & Barbara Szabo & Magdalena Thaller & Marlene Trolp & Erwin Gollner
ten. Durch den partizipativen Ansatz werden Ressourcen im Unternehmen mit Hilfe
arbeitswissenschaftlichen Know-hows identifiziert und gestärkt. Darüber hinaus werden
weitere Impulse für betriebliches Gesundheitsmanagement und Organisationsentwicklung
gesetzt.
Funding(s)
Type
info:eu-repo/semantics/bookPart
Buchbeitrag
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